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Unterricht entwickeln

Unterrichtsentwicklung konkret

- Förderung des sozialen Lernens -

 

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Inhalt:
Inhalt:
  1. Problemaufriss
  2. Kleingruppendiskussion / Partnergespräch
  3. Klassendiskussion
  4. Gegenseitiges Unterrichten
  5. Kooperatives Lernen
  6. Peer Tutoring
  7. Lerngemeinschaften
  8. E-Learning

1. Problemaufriss

Bisher betrachteten wir Lernprozesse sehr stark unter dem Blickwinkel des Individuums. Auch bei der Betrachtung der Neurobiologie/ Ergebnisse der Hirnforschung traten die Eigenschaften des Menschen als soziales Wesen etwas in den Hintergrund.

In der Tradition von Vygotsky gewinnt das soziale Miteinander als Bestandteil des schulischen Lernens über Generationen hinaus wieder stärker an Bedeutung.
So lassen sich folgende Fragen an eine Lernsituation stellen:

2.Kleingruppendiskussion/ Gespräche mit dem Partner

Wenn Schüler zusammenarbeiten, sei es beim Erforschen, Erklären, Diskutieren, ... verleihen sie vorgegebenen Inhalten, Unterrichtsthemen einen Sinn. Ob es sich um um die Diskussion einzelner Punkte innerhalb einer kleinen Gruppe oder in der Klasse handelt, es führt dazu, dass das unterschiedliche Vorwissen, die persönlichen Wissenskonstruktionen zu Bewusstsein kommen.

Die Diskussion in einer Kleingruppe, in Paarungen kann zu einem besseren Verständnis führen, da einzelne Gedanken im geschützten Raum geäußert, auf Stärken und Schwächen geprüft werden. Nicht zu vergessen ist auch, dass die Gespräche zu kreativen Neuschöpfungsprozessen führen können.

Richtlinien für den Einsatz von Gruppendiskussionen.

Ormrod (a.a.O. S. 429) beschreibt folgende Verhaltensweisen der Lehrkraft für einen zielgerichteten Einsatz der Arbeitsform für erforderlich:

3. Klassendiskussion

Ähnlich der Kleingruppendiskussion erweitern Schüler in Klassendiskussionen ihr Weltbild und vertiefen das Wissen über den Inhalt. In diesem konstruktivistischen Unterrichtsarrangement lassen sich empirisch u.a. (Vergl. Omrod; S. 431 f) folgende Effekte nachweisen:

Richtlinien für den Einsatz von Klassendiskussionen

Lehrer spielen beim methodischen Einsatz von Klassendiskussionen eine kritische Rolle. Sie gestalten die Diskussion nach folgenden bewährten Prinzipien:

Währen Gruppendiskussionen eine größere Anzahl von Schülern aktiviert, erfodert eine Klassendiskussion eine Gesprächsstruktur. (Gruppendiskussionen sind aber sehr häufig eine gute Vorbereitung auf eine Klassendiskussion.)

 

Erfordernisse an die Lehrkraft

  • Die Lehrkraft überprüft Inhalt und das Schülerverhalten un greift gegebenfalls ein.
    Beispiele für eine Lenkung des Gesprächs:
    "Peter meint dies : X. Stimmt der Rest von euch dem zu?"
    Werden dumme Bemerkungen gemacht, weist die Lehrkraft auf die Gesprächsregeln hin und fordert notwendigenfalls eine Entschuldigung ein.
  • Jede Diskussion bedarf einer gewissen Zusammenfassung:
    Beispiele:
    Zusammenfassung der wichtigsten Diskussionspunkte. Es ist dabei gar nicht notwendig, dass kontroverse Standpunkte aufgelöst wurden.
    Die Schüler bitten, sich zu äußern, in welcher Weise die Diskussion ihnen beim Verständnis des Sachverhaltes half.

Beispiele:

a. Naturwissenschaften:

Vor der Durchführung eines Experimentes werden verschiedene Vermutungen/Erwartungen gesammelt und nach Möglichkeiten auch begründet. Nach dem Experiment sind Erklärungsmuster diskutiert.

b. Kontroverse Diskussion.

4. Gegenseitiges Unterrichten (Reciprocal Teaching)

Aus der Analyse des Leseverhaltens guter Leser beschrieben schon 1984 Palinscar & Brown (n. Ormrod 2008, S. 434 f.) vier Schlüsselstrategien:

  1. Zusammenfassen: Gute Leser erkennen den "Roten Faden", Hauptideen im gelesenen Stoff.
  2. Fragen stellen: Gute Leser stellen sich selbst Fragen um zu überrpüfen, ob sie den Text auch verstanden haben.
  3. Widersprüchlichkeiten klären: Gute Leser wenden auf unklare, widersprüchliche Textstellen ihr Vorwissen an bzw. lesen wiederholt diese Stellen.
  4. Vorhersagen: Gute Leser stellen Vermutungen darüber an, wie der Text weitergehen könnte. Dabei berücksichtigen sie Überschriften oder Schlüsselszenen im bereits gelesenen Text.

Da bei "schlechten Lesern" diese typischen Strategien des inneren Dialogs fehlen bzw. schwach ausgeprägt sind, wird durch das Gegenseitige Unterrichten der "innere Dialog" zu einem lauten. Wie ist nun das konkrete Vorgehen in einer Unterrichtssequenz?

Zur Effektivität des Gegenseitigen Unterrichtens 

Viele Studien im amerikanischen Raum verzeichnen nach Verwendung dieser Methode eine deutliche und nachhaltige Verbesserung der Schülerleistungen. Dies zeigt sich besonders an folgenden Beoibachtungen:

Literatur

Ormrod,Jeanne Ellis (5.Edition 2008): Human Learning. Pearson

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